Öffnungszeiten:

Anschrift:

Flugplatz Essen/Mülheim

Brunshofstraße 3

45470 Mülheim an der Ruhr

Anfahrt:

Autobahn A52 Ausfahrt 26 Essen-Kettwig - Lilienthalstr. Richtung Mühlheim folgen - Flugplatz Essen/Mülheim
Kurz-Historie der Maschine:
 
Die AAC1 mit der Seriennummer 053 wurde im Oktober 1944 produziert und Ende Oktober/Anfang November 1944 der Französischen Luftwaffe übergeben und hatte keine zivile Vorgeschichte. Die 053 war eine der ersten Maschinen, die nach der Französischen Übernahme der Deutschen Ju 52 Produktion, in den Produktionsstätten von Amiot/Columbes im Sommer 1944, ausgeliefert wurden. Die Maschine flog bis zum 26.08.1947 in der Armee de l´Air. Vom 27.08.1947 bis zum 05.03.1956 war sie dem CEV (Centre d'essais en vol – Flugversuchszentrum) zugeteilt und flog mit den Kennzeichen F-BAKK, F-ZACP, F-ZIDA und F-AJNA. In diesem Zeitraum wurde sie auch generalüberholt. Ab 01.1957 wurde die Maschine dem CIEES 343 (Centre interarmées d’essai d’engins spéciaux) Colomb-Béchar Léger in Algerien als Transportmaschine, mit der Seitenleitwerkskennung IA, zugeteilt, ein Testzentrum für Raketenflugkörpern. Am Standort verbleibend ging sie dann bis 1960 in die GSRA78 „Tindouf“ (Groupe Saharien de Reconnaissance et d'Appui) über. In dieser Zeit hatte sie einen Unfall und wurde repariert. Die 053 wurde nach ihrer Außer-Dienst-Stellung in der Französischen Luftwaffe, am 26.11.1960 von der Portugiesischen Luftwaffe gekauft und wurde mit der Zulassung 6320 geflogen. 1967 wurde sie final außer Dienst gestellt und zum Museum Do Ar in Alverca abgeschoben, wo sie einige Jahre auf dem museumseigenen Schrottplatz stand und auf ihre Verschrottung oder einen Verkauf wartet. 1974 gab es Verhandlungen von der Deutschen Luftwaffe mit dem Museo do Ar/Portugiesische Luftwaffe über eine Übernahme einer AAC1 und letztendlich wurde die 053 der Deutschen Luftwaffe geschenkt. Die noch komplett zusammengebaute AAC1 wurde von Deutschen und Portugiesischen Technikern demontiert und im zerlegten Zustand am 07.05.1975 mit einer Transall C-160 mit dem Kennzeichen 50+76 nach Hohn zum LTG63 transportiert. Die in Umlauf bestehende Aussagen, dass laut Luftwaffenplanung ursprünglich die AAC1 eigentlich dem LTG61 in Penzing/Landsberg zur Verfügung gestellt werden sollte, und dass das LTG63 die AAC1 nur wegen fehlender Flugrechte nach Penzing, bekommen hat, steht immer noch unbestätigt, aber nicht unwahrscheinlich im Raum. Die Maschine wurde nach der Landung in Hohn in den folgenden Monaten vom LTG63 überarbeitet und in den optischen Zustand einer Ju 52 des I./K.G.z.b.V.1 gebracht und ab Dezember 1975 bis Mai 2019 vor dem Offizierskasino der Krummenort-Kaserne des Lufttransportgeschwaders 63 ausgestellt. Von Anfang 2004 bis Mitte 2005 wurde sie restauriert und war seit Mai 2005 wieder an ihrem alten Ort in neuem Glanz zu bewundern. Bei der Restaurierung wurden allerdings die festen Außenantennen der Funkanlagen entfernt. Weiterhin fehlen seit der Restaurierung 2004 die Flügeltanks für Benzin und Öl. Nach Aussagen von ehemaligen LTG 63 Mitgliedern haben zwei Ju 52 Fluggesellschaften die Tanks und diverse Teile „übernommen“. Vom 04. - 06.05.2019 wurde die AAC1 abermals zerlegt. Diesmal aber um sie auf 2 Tieflader zu verladen. Vom 06. - 08.05.2019 wurde die AAC1 mit drei Tiefladern nach Mönchengladbach transportiert und war als Dauerleihgabe für den "Verein zur Förderung historischer Luftfahrzeuge e. V." in Mönchengladbach als Ersatz für deren CASA 352 im Ju 52 Hangar zur Verfügung gestellt worden. Nach Absturz der Ju-Air Ju 52 HB-HOT sollte die eigentlich „in den Ruhestand geschickte“ HB-HOY als Ersatz für die HB-HOT geplant wieder ihren Flugdienst aufnehmen. Da aber mit dem Betreiber des Ju 52 Hangars vertraglich festgelegt wurde, dass eine Ju 52 im Hangar präsent sein muß, sollte die AAC1 für die HB-HOY im Hangar als Präsentsmaschine einspringen. Auf Grund der geänderten Sachlage in Sachen Ju 52 Flugbetrieb wurde aber letztendlich entschieden, dass die HB-HOY nicht mehr flugfähig gemacht werden soll. Somit sollte die AAC1 nicht im Hangar ausgestellt werden, in dem ja die HB-HOY nun weiterhin bleibt, sondern sie sollte nach der Fertigstellung der "Aufhübschungsarbeiten" im Außenbereich des Flugplatzes platziert werden. Zum Stand 08.2020 war die AAC1 in einem Hangar teilrestauriert und zerlegt auf dem Flugplatz in MGL zwischengelagert. Bei der Wiederaufarbeitung der Teile wurde durch Herrn Bernd Pirkl festgestellt, dass die Maschine teileweise originale Bauteile von Junkers, sowie aus der Französischen Ersatzteilproduktion montiert hat. Hier handelt es sich aber nur um Leitwerksteile. Durch das jahrelange Eindringen von Regenwasser ins Cockpit und teilweise in die Zelle, war der Zustand des Fußbodens desolat. Dieser mußte ausgetauscht werden. Weiterhin wurde das Fahrwerk in Stand gesetzt und die Reifen und Felgen getauscht bzw. repariert. Da die Restaurierung und Ausstellung der AAC1 für den Verein eigentlich nicht mehr notwendig war und durch die Corona Pandemie Einnahmen ausblieben, wurde die zerlegte AAC1 im März 2021 der Luftwaffe wieder zur Verfügung gestellt. Ein neuer Partner wurde in Essen/Mülheim mit dem neu gegründeten Verein "WDL - Oldtimer Freunde e. V." gefunden. Am 23.04.2021 wurde die Maschine in Mönchengladbach auf Tieflader verladen und in der Nacht nach Mülheim transportiert. Dort wurden die angefangenen Restaurierungsarbeiten fertig gestellt, die Maschine wieder zusammengebaut und schließlich wurde die AAC1 im Spätsommer 2021 auf dem Außengelände des Flughafens wieder ausgestellt. Am Sturmwochenende vom 19.-20.02.2022 wurde die AAC1 so stark durch Windböen beschädigt, dass die auf dem Freigelände ausgestellte Maschine jetzt schon wieder wegen der starken Beschädigung des Flügels und des Fahrwerks abgebaut werden muß. Mit der Reparatur und dem Wiederaufbau ist nicht vor dem Herbst 2022 zu rechnen.

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